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Köster, Rainer

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Vortrag: Nach dem 16.04.1945 - Wie ging das Leben in Mettmann weiter?
Di. 16.09.2025 18:30
Mettmann

In Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Mettmann Die vhs Mettmann-Wülfrath setzt ihre bewährte Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Mettmann fort und lädt zu einem weiteren Vortrag von Rainer Köster ein. Der pensionierte Lehrer und Historiker beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte des Nationalsozialismus und seinen Nachwirkungen im Kreis Mettmann. Mit dem Einmarsch der Alliierten am 16. April 1945 endete der Zweite Weltkrieg für Mettmann. Doch der Neubeginn war geprägt von enormen Herausforderungen. In seinem Vortrag beleuchtet Rainer Köster die unmittelbare Nachkriegszeit und die ersten Jahre des Wiederaufbaus in Mettmann. Rainer Köster schildert anschaulich, wie sich das Leben der Menschen in Mettmann und Umgebung nach der Befreiung veränderte. Die Zeit war geprägt von Plünderungen, Kriminalität und Gewaltverbrechen, die aus der Not heraus entstanden. Besonders schwierig gestaltete sich die Versorgungslage, die im sogenannten „Hungerwinter“ 1946 einen traurigen Höhepunkt fand. Ein zentrales Thema sind die sogenannten „displaced persons“ – Menschen, die während des Krieges nach Mettmann verschleppt worden waren und nun eine neue Perspektive suchten. Hinzu kamen zahlreiche Flüchtlinge, die unter großem Wohnungselend litten. Die Entnazifizierung in Wort und Tat, die ersten demokratischen Wahlen in Stadt, Kreis, Land und Bund sowie die Währungsreform von 1948 und die Gründung neuer staatlicher Strukturen werden ebenso behandelt wie die Auswirkungen des Kalten Krieges auf das Leben vor Ort. Der Vortrag geht auf die ersten „Säuberungen“ in den Gewerkschaften, die Einführung von Mitbestimmung und Betriebsverfassung sowie das Londoner Schuldenabkommen von 1952/53 ein. Auch zentrale politische Ereignisse wie die große Stuttgarter DGB-Demonstration und der anschließende Generalstreik In der Bizone 1948, der Volksaufstand vom 17. Juni 1953, die Wiederbewaffnung, die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG), die Gründung der Bundeswehr und das KPD-Verbot von 1956 werden im lokalen Kontext beleuchtet. Zur Veranschaulichung werden passende Ausschnitte aus zeitgenössischen Dokumentarfilmen gezeigt. Die letzten 15 Minuten sind für Nachfragen und eine offene Diskussion reserviert.

Kursnummer N1100
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Gebühr: entgeltfrei
Dozent*in: Rainer Köster
Vortrag: Die Bewältigung des "braunen Erbes" in Mettmann und Umgebung
Di. 07.10.2025 18:30
Mettmann

In Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Mettmann Die vhs Mettmann-Wülfrath setzt ihre bewährte Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Mettmann fort und lädt zu einem weiteren Vortrag von Rainer Köster ein. Der pensionierte Lehrer und Historiker beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte des Nationalsozialismus und seinen Nachwirkungen im Kreis Mettmann. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die vielfältigen Formen der Verdrängung, Verharmlosung und Verdrehung der NS-Zeit in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Rainer Köster beleuchtet, wie Jüdinnen und Juden sowie Zwangsarbeitende nach 1945 in der öffentlichen Wahrnehmung marginalisiert wurden. Auch die Rolle der Alltagssprache und die Macht der Gewohnheit (etwa in Redewendungen wie „innerer Reichsparteitag“) werden kritisch hinterfragt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Verarbeitung der NS-Zeit in Literatur, Film und bildender Kunst, etwa anhand von Werken wie „08/15“ oder „Rosen für den Staatsanwalt“. Der Vortrag thematisiert zudem die Rückkehr ehemaliger NSDAP-Mitglieder in zentrale Positionen von Wirtschaft, Politik und Verwaltung sowie die erneute Inhaftierung von bereits in der Nazizeit verfolgter KPD-Funktionäre wie Hugo Paul (Remscheid). Die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Nachkriegszeit werden anhand zentraler Ereignisse wie dem Mauerbau 1961, den Auschwitzprozessen und dem sogenannten „EGOWIG“-Gesetz von 1968 nachgezeichnet. Auch das Wiederaufleben des Neofaschismus in Form von Parteien wie NPD, Republikaner und DVU sowie der gesellschaftliche Widerstand dagegen (etwa durch das Mettmanner Bündnis für Toleranz und Zivilcourage) werden beleuchtet. Abschließend richtet sich der Blick auf aktuelle Herausforderungen im Umgang mit Begriffen wie „biodeutsch“, „Entvolkung“, „Remigration“ oder „Schuldkult“, die heute erneut gesellschaftliche Debatten prägen. Der Vortrag wird durch Ausschnitte aus Dokumentarfilmen ergänzt. Im Anschluss besteht Gelegenheit zur Diskussion und zum Austausch über die behandelten Themen.

Kursnummer N1102
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Gebühr: entgeltfrei
Dozent*in: Rainer Köster
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04.07.25 18:57:58