N., N.
Hirnforscher Prof. Dr. Martin Korte geht in seinem WebVortrag auf menschliche und künstliche Intelligenz (KI) ein und wird folgende Fragen behandeln: Macht KI uns alle in Zukunft dumm? Was können wir von unserem Gehirn erwarten? Macht der "denkende Computer" unser Leben leichter oder riskieren wir unsere Selbstbestimmung? Was wird aus unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft und unserem Geistesleben, wenn KI immer leistungsfähiger wird? Wie viel Offenheit brauchen wir - und wo müssen der Technik Schranken gesetzt werden? Wie kann sich eine Ko-Intelligenz zwischen Mensch und Maschine entwickeln? Prof. Dr. Martin Korte ist Professor für Neurobiologie und Leiter der Abteilung Zelluläre Neurobiologie an der TU Braunschweig
Der Vortrag analysiert die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten und die potentiellen Auswirkungen auf die amerikanische Innen- und Außenpolitik. Zum Zeitpunkt des WebVortrags wird sich der neue Präsident oder die neue Präsidentin in den ersten „hundert Tagen“ seiner oder ihrer Präsidentschaft befinden. In diesem Zeitraum werden oftmals grundlegende Weichenstellungen für die weitere Präsidentschaft gelegt. Wie wird sich die Politik der Vereinigten Staaten entwickeln? Dr. Thomas Greven ist Privatdozent für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin, assoziiertes Mitglied des International Center for Development and Decent Work (ICDD) der Universität Kassel, unabhängiger Vortragender, politischer Berater, Analyst
Mithilfe ihres Öl- und Gasreichtums ist es den Golfstaaten Saudi-Arabien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Kuwait, Bahrain und Oman gelungen, zu mächtigen Akteuren der Weltpolitik aufzusteigen. Ihre ambitionierten Herrscher verfolgen dabei eigene politische und wirtschaftliche Interessen. Der Islamwissenschaftler Dr. Sebastian Sons beleuchtet in seinem Vortrag die komplexen gesellschaftlichen Veränderungen der Golfstaaten sowie ihren Einfluss auf regionale Krisen. Außerdem führt er aus, warum die Golfstaaten auch für Deutschland immer wichtiger geworden sind und wie in Zeiten der globalen Krisen mit ihnen umgegangen werden sollte. Dr. Sebastian Sons ist Senior Researcher, CARPO - Center for Applied Research in Partnership with the Orient, Bonn
Viele Menschen befürworten zwar eine Organspende nach dem Tode, aber die Zahl der tatsächlichen Organspenden ist deutlich niedriger als der akute Bedarf. Regierung und Organisationen führen Kampagnen durch, um die Bevölkerung über die Bedeutung der Organspende aufzuklären und mehr Menschen zur Registrierung als Spender zu bewegen. Die Aufgabe der Universitätskliniken Tübingen besteht unter anderem darin, Patienten und Angehörige sowie die Öffentlichkeit für die Bedeutung und die dringliche Notwendigkeit von Organspenden zu sensibilisieren. Wer kann spenden? Wer wird transplantiert? Wie werden die Organe verteilt? Prof. Dr. Silvio Nadalin erklärt Ihnen medizinische, ethische und juristische Grundlagen von Organspende und Transplantation und erläutert die Verteilungskriterien der Organe. Prof. Dr. Silvio Nadalin, FEBS, ist Leiter des Transplantationszentrums und Hepato-Biliäre-Chirurgie, Stellvertretender Leiter der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Tübingen
Wo fängt sprachlicher Rassismus im Alltag an? Oft sind es schon beiläufige Bemerkungen oder Fragen, die anzeigen, wer aus der Sicht der Sprechenden zur Mehrheitsgesellschaft dazugehört und wer nicht. Im strukturellen Rassismus geht es dabei um die systematische Benachteiligung von Menschen, die nicht der Mehrheitsgesellschaft zugerechnet werden. Prof. Dr. Karim Fereidooni legt in seinem WebVortrag anhand von praxisnahen Beispielen dar, wie man als Einzelner und als Institution sensibel für rassistische Äußerungen und Handlungen wird und damit wirkungsvoll die Inklusion von Menschen ermöglicht. Eine demokratische Gesellschaft kann nur bestehen, wenn mehr Menschen gegen Rassismus in den scheinbar kleinen Alltagssituationen Position beziehen und auch institutionell verankerte Diskriminierungen kritisieren. Wo muss vorhandenes Wissen hinterfragt oder verlernt werden, um rassismusfreie Räume zu ermöglichen? Wie können Institutionen wie z.B. Bildungseinrichtungen und die Polizei ihr Sprechen und Handeln inklusiver gestalten? Der Referent wird praxisnah aufzeigen, wie es gelingen kann, dass mehr Inklusion in unserer Gesellschaft stattfinden kann. Prof. Dr. Karim Fereidooni ist Professor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum
Sich respektvoll auf den Anderen in einem Gespräch einlassen und gleichzeitig klar seine Meinung vertreten: was für eine gelingende Kommunikation im Privaten notwendig ist, gilt auch für Gespräche im gesellschaftlichen Raum. Aktuell häufen sich in unserer Gesellschaft allerdings zwei problematische Verhaltensweisen: Zum einen die Tendenz, die offene Auseinandersetzung zu vermeiden und zum anderen einen Hang zur offenen Feindseligkeit gegenüber Andersdenkenden, insbesondere wenn sich die Unterschiede auf konfliktträchtige Themen wie Integration, Klimaschutz oder Gender beziehen. Das Leben in den eigenen "Blasen" ist charakteristisch geworden für eine Gesellschaft, die sich in immer kleinere Gesellschaften aufteilt und immer weniger um einen gemeinsamen Nenner bemüht ist. Sowohl feindseliger Streit als auch die Vermeidung von herausfordernden Auseinandersetzungen sind in ihren Wirkungen für unsere Gesellschaft jedoch sehr problematisch. Damit stellt sich die Frage, wie wir wieder eine kritische, respektvolle Gesprächskultur etablieren und demokratische Streitkultur leben können. Dr. phil. Christian Boeser arbeitet am Lehrstuhl für Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung, Universität Augsburg und ist Leiter des Netzwerks Politische Bildung Bayern
Viele Menschen, die an Demenz leiden, scheinen oft nicht mehr erreichbar. Sie leben in ihrer eigenen Welt, zu der andere und auch sie selbst oft kaum noch einen Zugang finden. Alles Bekannte, Gelernte schwindet zusehends, soziale Interaktionen werden je nach Schweregrad der Erkrankung kaum noch möglich. In den letzten Jahren wird zunehmend das große Potential von Musik in der Begleitung von Demenzerkrankten erforscht, begleitet durch zahlreiche positive Praxisbeispiele, die zeigen, wie gut Musik helfen und unterstützen kann. Neurologische Forschungen bestätigen, dass Musik gewissermaßen resistent gegen das Vergessen ist. Altbekannte Musik lässt sich im Gehirn auch dann noch abrufen, wenn andere Fähigkeiten nicht mehr vorhanden sind. Und neben der Gedächtnisaktivierung bringt Musik die Menschen in Interaktion mit sich und anderen. In wieweit Musik als der „Königsweg“ zu Menschen mit Demenz angesehen werden kann, wird Prof. Dr. Jan Sonntag diskutieren und mit praktischen Hinweisen dazu ermutigen, Musik vermehrt und gezielter in Pflege, Betreuung und Therapie zu verwenden. Prof. Dr. Jan Sonntag ist Professor für Musiktherapie an der Medical School Hamburg