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Aktuelle Informationen aus der vhs

"Medienpädagogik in der Kindertagesbetreuung" - Fachtagung für Pädagog*innen

Tablet, Smartphone und Co. Sind die digitalen Medien bereits fester Bestandteil der Kinderzimmer geworden? Medienpädagogin Lea Feugmann ist sich sicher: „Man sollte bereits die Jüngsten mit den digitalen Medien in Kontakt bringen. Mit Bedacht und als Ergänzung zu sonstigen Angeboten.“

Um zu verdeutlichen, wie ein sorgsamer Umgang aussehen kann, hat die vhs Mettmann-Wülfrath in Kooperation mit dem Arbeitskreis Fachtag, dem unter anderem die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Bergischen Diakonie, die Frühen Hilfen des Kreisgesundheitsamtes, die Fachstelle Kinderschutz der Stadt Wülfrath, aber auch zahlreiche Kita-Einrichtungen angehören, eine Fachtagung unter dem Motto „Medienpädagogik in der Kindertagesbetreuung“ ins Leben gerufen.

In den Räumen des „Kaffee+Kunst“ im Seniorenheim Haus Luise von der Heyden in Wülfrath konnten die interessierten Teilnehmenden erfahren, dass es bereits für Kita-Kinder geeignete Apps und Bildbearbeitungsprogramme gibt, die in Projektarbeiten eingebunden werden können. „Die Grundvoraussetzung ist natürlich die Ausstattung der Einrichtung“, erklärt Feugmann. Sie ergänzt, dass man als Kita auch dem Bildungsauftrag nachkommt und Kinder aus sozialschwächeren Familien den Zugang zu der neuen Medienform garantiert.

„Der Umgang mit den digitalen Medien fördert die Kreativität, sie soll aber nicht als Spielaktivität ersetzt werden. Es ist noch immer wichtig, dass die Kinder beispielsweise Zeit im Sandkasten verbringen“, formuliert sie aus. Letztlich sei es aber ein Kinderrecht, Zugriff auf die digitalen Medien zu erhalten. „Das gehört zur Erziehung dazu, wie Lesen und Schreiben lernen“, so die Fachfrau.

Bettina Preußner, Leiterin des Kommunalen Kinder- und Familienzentrums an der Ellenbeek, fühlt sich gut beraten. „Es ist schwer herauszufinden, wie viel Medienzeit richtig ist. Wann ist es zu viel, wann zu wenig“, so ihre Kernfrage. Es sei Aufgabe der Pädagog*innen, die neuen Herausforderungen kind- und entwicklungsgerecht umzusetzen. „Wir sind in Wülfrath in den städtischen Kitas zum Glück gut ausgestattet, weil wir Mittel des Bundes für die Anschaffung von digitalen Endgeräten nutzen konnten. Jede Gruppe hat bei uns ein eigenes Smartphone, ein Tablet und auch einen Laptop“, kann sie berichten. Auch schon vor der Fachtagung kamen die Geräte vermehrt zum Einsatz. „Unsere Naturgruppe nutzt beispielsweise eine Vogel-App, um Tiere zu bestimmen.“ Dass die Kinder, selbst die jüngeren, mit Smartphone, Tablet und Co. wesentlich mutiger umgehen, als beispielsweise noch vor fünf Jahren, das spürt Bettina Preußner in ihrer Arbeit deutlich. „Es ist wichtig, dass auch wir Erzieher nachziehen.“

Sandra Wüstenhagen, Erzieherin im Düsseler Tor, ist froh, dass sich ihre Kita ebenfalls auf den Weg macht, die digitale Zukunft zu bestreiten. „Es ist eigentlich nicht mehr die Frage, ob wir den Kindern diese Angebote unterbreiten, sondern nur noch wie wir diese ausgestalten“, sagt sie. Aus der Fachtagung nimmt sie in erster Linie Beruhigung mit. „Ich habe gelernt, dass man keine Fachperson sein muss, wenn man mit den digitalen Medien arbeitet. Es gibt wirklich tolle und leicht erklärte Apps und Programme, die kindgerecht sind und mit denen wir Projekte entwickeln können. Das beruhigt mich sehr.“

Nadine Berger-Henning von der Kita St. Maximin könnte sich auch vorstellen, dass künftig die Arbeit mit den Eltern einfacher wird. "Wir nutzen beispielsweise schon eine digitale Kita-Plattform, auf der wir Nachrichten veröffentlichen. Das könnten wir noch weiter ausbauen“, überlegt die Pädagogin.

Glücklich über den gelungenen Austausch zeigt sich auch Thomas Krause von der vhs Mettmann-Wülfrath. „Die Gruppengröße ist für eine Diskussion sehr gut, trotzdem werden wir in Zukunft das Format noch einmal überdenken, um vielleicht noch mehr Menschen zu erreichen. Der Fachkräftemangel in Kitas führt dazu, dass die Einrichtungen ihre Mitarbeitenden nicht problemlos für einen ganzen Tag freistellen können. Das müssen wir in Zukunft mitdenken. Insgesamt freue ich mich aber über eine gelungene Fachtagung, die Raum für Theorie, Praxis und gemeinsamen Austausch bot.“

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© Thomas Krause
© Tanja Bamme
© Tanja Bamme
06.06.23 04:06:44